Wie läuft die Wahl zum FIFA-Präsidenten ab? Und was passiert, wenn die UEFA die Wahl boykottiert. Kollege Moritz Lang von Sky Sport News HD hat das mal sehr schön zusammengefasst.
Bei den Verhaftungen am frühen Morgen im Züricher Nobelhotel Baur au Lac verdeckten die Hotelangestellten mit weißen Laken die FIFA-Funktionäre. Inzwischen hat das US-Justizministerium die Namen aber bereits bekanntgegeben.
Die Forderungen nach einem Rücktritt Blatters hatte De Gregorio entschieden zurückgewiesen: "Warum soll er zurücktreten? Er wird nicht verdächtigt."
Hier noch ein besonders schönes Zitat aus der FIFA-Pressekonferenz von Sprecher De Gregorio: "Wir können doch nicht einfach Leute suspendieren, nur weil sie verhaftet wurden."
Ganz anders sieht das Sylvia Schenk, die Leiterin der Arbeitsgruppe Sport bei Transparency International. Sie glaubt, dass die Festnahmen die Stellung von FIFA-Präsident Blatter sogar stärken. "Ich schließe das nicht völlig aus", sagte Schenk zu Sport1. "Viele Delegierte könnten sich nach einem sehnen, der weiß, wie er die FIFA zu führen hat."
Dass Blatter belastet werden könnte, glaubt Schenk nicht. "Die Ermittler pokern, dass es Blatter daran hindert, nochmal anzutreten und dass es Druck auf die FIFA macht. Wenn sie etwas gegen Blatter in der Hand hätten, dann würden sie gegen ihn ermitteln", sagte sie: "Und zwar auch schnell genug, dass sie das vor der Wahl rausbekommen. Insofern glaube ich nicht, dass sie die großen Fakten gegen Blatter haben. Es ist ein politisches Spiel."
Der britische Abgeordnete Damian Collins, der die Reformgruppe "New Fifa Now" ("Neue Fifa Jetzt") gegründet hat, sprach von sehr bedeutenden Entwicklungen. "Es zeigt, dass die Versprechen von Sepp Blatter in den letzten Jahren, sich die Korruption bei der Fifa vorzunehmen, nicht umgesetzt wurden", sagte Collins der Nachrichtenagentur Reuters.
Das US-Justizministerium hat inzwischen die Festnahme des FIFA-Vizepräsidenten Jeffrey Webb von den Kaimaninseln bestätigt. Insgesamt seien 14 Personen wegen organisierten Verbrechens und Korruption beschuldigt.
De Gregorio: "Josef Blatter ist entspannt. Das heißt nicht, dass er in seinem Büro herumtanzt. Er weiß einfach nur, dass er nicht involviert ist."
FIFA-Sprecher De Gregorio: "Die Weltmeisterschaften 2018 und 2022 finden in Russland und Katar statt. Das ist Fakt."
Blatter und sein Generalsekretär Jérôme Valcke gehören im aktuellen Verfahren der Schweizer Bundesanwaltschaft sowie bei den Ermittlungen aus den USA nicht zu den Beschuldigten. Das hat FIFA-Mediendirektor Walter De Gregorio soeben verkündet.
Der 65. Kongress und damit die Präsidenten-Wahl des Fußball-Weltverbands FIFA findet im Übrigen trotz der Festnahmen von sechs hochrangigen Funktionären statt. Das hat die FIFA soeben bei einer Pressekonferenz in Zürich mitgeteilt.
Am Freitag will sich FIFA-Präsident Joseph S. Blatter (79) in seine fünfte Amtszeit wählen lassen, sein einziger Herausforderer ist der jordanische Prinz Ali bin Al Hussein (39).